Erwin Thorn Estate

erwinthorn3.jpg
1

Von der Wiege ins Boot, 1970/1971
Acryl und Dispersion auf Leinwand
260 x 180 x 220 cm

6667-erwinthorn.jpg
2

ohne Titel, 1970
Akryl und Dispersion auf Leinwand
140 x 43 x 34 cm

20220725kargl00723.jpg
3

ohne Titel, 1970
Akryl und Dispersion auf Leinwand
49 x 130 x 123 cm

20220726kargl00261.jpg
4

Piselli (Erbse) I, 1968
Akryl auf verformter Leinwand
174 x 130 x 57 cm

erwinthorn2.jpg
5

Unform, 1968
Akryl und Dispersion auf Leinwand
90 x 94 x 35 cm

6792-erwinthorn.jpg
6

Inhaltsanalyse, 1968
Akryl auf Leinwand
140 x 113 cm

20220726kargl00169.jpg
7

ohne Titel, 1964-1966
Pigment auf Glasfaser und Polyester
Durchmesser 126 cm, Tiefe 6cm

10416untitled1962web1.jpg
8

ohne Titel, 1962
Brennzeichnung auf Papier (Bunsenbrenner und perforiertes Gitter)
54 x 76 cm

erwinthorn-1.jpg
9

ohne Titel, 1960
Dispersion auf Karton auf Holz
102 x 171 x 5 cm

10067untitled1954.jpg
10

ohne Titel, 1954
Monotypie auf Papier
42,5 x 27,7cm

10069untitled1953.jpg
11

ohne Titel, 1953
Monotypie auf Papier
26 x 36,9 cm

Erwin Thorn Estate

Geometrische Formen und organische Formen koexistieren in den konzeptuellen Arbeiten von Erwin Thorn (1930–2012), wo sie das Visuelle als ein Koordinatensystem artikulieren, das den Raum und unsere Vorstellungen davon neu definiert. Seine Werke geben einen Eindruck von Thorns radikalem Neudenken der Leinwand als Medium künstlerischen Ausdrucks. Seine Arbeiten aus den späten 1950er bis frühen 1970er Jahren strukturieren die Wahrnehmung von Materie, Raum und Licht neu. Den Maximen der ZERO-Bewegung folgend strebte der Künstler nach der Reinheit der formalen Reduktion und des Nicht-Ausdrucks. Diese Werke ähneln eher Reliefs als Gemälden und spielen mit Licht und Schatten, die den konventionellen Bildraum verlassen und sich der biomorphen Architektur zuwenden. Für Thorn bedeutete die Farbe Weiß nicht das Ende, sondern den Beginn einer prägnanten Auseinandersetzung mit der Überwindung der Materialität des Bildes und der Dekonstruktion der Mythen der traditionellen Malerei. Er lockerte den Rahmen, der die Leinwand hielt, veränderte deren Spannung und ließ die Materialität des Gemäldes skulptural in den Raum ausstrahlen. Dabei legte er auch die Bedingungen offen, unter denen Kunst entsteht und rezipiert wird. Thorns säulenartige Skulptur „Von der Wiege ins Boot“ aus den Jahren 1970/71 löst schließlich die Grenzen der Leinwand vollständig auf. Es durchdringt den Raum, spiegelt aber in seiner aufrechten, fast barocken Figuration die patriarchalen Strukturen wider, die Gesellschaft und Kunst durchdringen. Abseits des Mainstreams der österreichischen Kunstszene seiner Zeit überrascht Thorns Werk auch heute noch durch seine Aktualität. Diskursiv und doch formal stellt es nichts Geringeres in Frage als die Art und Weise, wie Kunst unsere Wahrnehmung verändern kann.

Vanessa Joan Müller


Seine Werke wurden in Einzelausstellungen gezeigt bei Georg Kargl Fine Arts (2024); Georg Kargl Permanent, Wien (2010); Georg Kargl BOX, Wien (2008); Modern Art Galerie, Wien (1979); Galerie nächst St. Stephan, Wien (1972); Museum des 20. Jahrhunderts, Wien (1971, 1969); Galerie im Taxispalais, Innsbruck (1970); Galerie Wulfengasse 14, Klagenfurt (1964). Er war in letzter Zeit in  zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten: Vom Faden zur Form, Kunsthaus Dahlem, Berlin, (2024); Schau! Die Belvedere Sammlung von Cranach bis EXPORT, Belvedere, Wien, (2023); Lost in Space, Raum, Ding und Figur – Entwicklungen innerhalb der Skulptur seit 1945, Museum Liaunig, Neuhaus (2022); Avant-Garde und Gegenwart, Belvedere21, Wien (2021); THE BEGINNING - Kunst in Österreich 1945 - 1980, Albertina Modern, Wien (2020).

Seine Arbeiten sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen: Albertina, Wien; Belvedere, Wien; Colección Ella Fontanals Cisneros, Miami; Neue Galerie Graz, Graz,; Collection die Angewandte, Wien; mumok, Wien; Storm King Art Center, New Windsor, New York; Artothek des Bundes, Wien; Wien Museum, Wien; Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Fundación Allegro, Salamanca.