Good Timing --

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Ausstellungsansicht, Rudolf Stingel, Clegg & Guttmann, Meuser, Chris Johannson, 2005

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Ausstellungsansicht, Raymond Pettibon, Meuser, Martin Dammann, 2005

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Ausstellungsansicht, Ines Lombardi, Gerwald Rockenschaub, Thomas Locher, 2005

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Ausstellungsansicht, Stephen Prina, Gerwald Rockenschaub, Inés Lombardi, 2005

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Ausstellungsansicht, Chris Johanson, 2005

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Ausstellungsansicht, Elke Krystufek, Gerwald Rockenschaub, 2005

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Ausstellungsansicht, Rudolf Stingel, Mark Dion, Thomas Locher, 2005

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Ausstellungsansicht, Thomas Locher, Herwig Kempinger, Mark Dion, Rudolf Stingel, 2005

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Ausstellungsansicht, Mark Dion, 2005

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Ausstellungsansicht, Mark Dion, 2005

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Ausstellungsansicht, Mark Dion, Herbert Hinteregger, 2005

Good Timing
30/06/2005 - 20/08/2005

Franz Ackermann, Clegg & Guttmann, Martin Dammann, Mark Dion, Herbert Hinteregger, Chris Johanson, Herwig Kempinger, Elke Krystufek, Thomas Locher, Inés Lombardi, Allan McCollum, Meuser, Matt Mullican, Bruce Nauman, Raymond Pettibon

REVIEW: Sommer 1998: Mit der Ausstellung Review werden die neu adaptierten Galerieräume in
der Schleifmühlgasse erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Als Accrochage gedacht, sollte das Profil der Galerie vorgestellt werden.

PREVIEW: Sommer 2005: Mit Bad Timing inszeniert Koenraad Dedobbeleer jetzt die erste Ausstellung in der seit April eröffneten, zweiten Galerie BOX. Good Timing ist spontane Antwort und Impuls, sich erneut durch eine Accrochage dem räumlich, sowie auch inhaltlich erweiterten Programm der Galerie zu widmen.

Die Ausstellung versucht die Charakterstudie eines komplexen Gebildes, das eine Vielzahl von beweglichen Positionen beinhaltet. Die etablierte Meinung, dass Galerie - Arbeit sich primär dem Kunsthandel verpflichtet, ist längst obsolet. Kunst wird nicht als verschiebbare Ware gehandelt – es geht um die Idee, um einen weitergedachten Pluralitätsbegriff, dem ein klares Programm zugrunde liegt. Wenn die Galerie programmatisch ihren Fokus auf internationale, zeitgenössische Kunst richtet, ist sie damit als Institution maßgeblich an der Entwicklung bzw. Förderung aktueller Kunstproduktion beteiligt. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Künstler über permanenten Dialog, Befragung, Vermittlung und die Anteilnahme am Gesamtschaffen bilden die Parameter einer gelungenen Zusammenarbeit. „Vernetzung“ ist der Ausgangspunkt, um junge Kunstpositionen mit bereits international etablierten Künstlern in eine visuelle Umlaufbahn zu bringen. Die Institution „Galerie“ als Darstellungs- und Projektionsfläche ist aus dieser Perspektive für den Künstler unverzichtbar. Ein Blick auf die Ausstellungschronologie zeigt, dass neben dem gezielten Vorstellen von Einzelpositionen immer wieder ein übergeordnetes System der bewussten Verzahnung, des Ineinandergreifens und Interagierens über thematische Gruppenausstellungen gesucht wird.

In Good Timing ist das Programm selbst das Thema. Es geht nicht darum, über eine inhaltliche Klammer eine finale Aussage zu formulieren, sondern über das CROSS OVER unterschiedlichster Künstlerpositionen das spezifische Bild der Galerie nachzuzeichnen. Schließlich lebt eine gelungene Accrochage nicht zuletzt von der Pluralität, den Gesten der Weitsichtigkeit und dem Gespür für Veränderung, die sie aufzuweisen vermag. Das Profil der Galerie zu präsentieren heißt, über eine größtmögliche Vielfalt ein klares und schlüssiges Programm zu vermitteln. Grundlage ist die Subjektivität selbst.

Good Timing zeigt Künstler, die durch unterschiedlichste Beziehungen mit der Galerie verbunden sind. Ohne die Linearität einer Chronologie wahrnehmen zu wollen, deckt die Auswahl ein Spektrum von verschiedenen Ansätzen, Intensionen und Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst ab: Zeichnung, Malerei, Fotografie, Skulptur und Installation, sowohl von Künstlern, die in einem kontinuierlichen Dialog mit der Galerie stehen, als auch von Positionen, die nur durch einzelne Werke den Bestand der Sammlung bereichern. Das kuratorische Konzept verzichtet auf eine kollektive thematische Organisation, sondern setzt bewusst auf den Dialog der einzelnen individuellen Gesten. Begünstigt durch die spezifische räumliche Situation der Galerie entstehen Zonen, die durch eine bewusst subjektive Szenografie Impulse für neue Verknüpfungen und Assoziationen eröffnen. Die Schlüssigkeit der Komposition in ihrer Gesamtheit, ergibt sich aus der Kraft der individuellen künstlerischen Aussage. Es entstehen narrative, poetische Beziehungen, die kunsthistorische Klassifizierungen aufheben. Good Timing dokumentiert ein dynamisches Gebilde, das letztlich nur als Teil einer Gesamtheit gelesen werden kann. Es ist eine fragmentarische Bestandsaufnahme, die Idee und Ideologie der Galerie als Institution nachzeichnen will. Diese einzelnen Fragmente fügen sich zu einem Bild, dessen subjektive Aussage eine entschiedene Position im Feld der Gegenwartskunst beschreibt.