Mark Dion -- American Politics – Dirty Tricks

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Mark Dion, Ausstellungsansicht, Foto: Matthias Bildstein, courtesy Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Mark Dion, Ausstellungsansicht, Foto: Matthias Bildstein, courtesy Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Mark Dion, Ausstellungsansicht, Foto: Matthias Bildstein, courtesy Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Mark Dion, F.B.I Tool Bag of Dirty Tricks, 1991, fabric bag, nine tools covered in liquid rubber with enamel, extra item: plunger, Foto: Matthias Bildstein, courtesy Georg Kargl Fine Arts, Wien

Mark Dion
American Politics – Dirty Tricks
10/03/2017 - 29/04/2017

„Waterboarding funktioniert!“ „Folter funktioniert!” So die verstörenden Worte von US-Präsident Donald Trump am 26. Jänner 2017. Was braucht man dazu? Werkzeuge. Georg Kargl präsentiert eine Auswahl davon in der Ausstellung American Politics – Dirty Tricks ab 9. März 2017 in seiner Wiener Galerie. Der amerikanische Objekt- und Installationskünstler Mark Dion zeigte den Inhalt der Toolbags erstmals 1991. Guantanamo, asymmetrische Kriegsführung, Folter und Misshandlungen bestimmen die Arbeit von FBI und CIA aber bis heute. Und werden es unter Trump weiter tun. Ganz in der unseligen Tradition von FBI-Gründer John Edgar Hoover und den dunklen Jahren der CIA-Einflussnahme in Lateinamerika.

Überwachung, Erpressung, Rufschädigung, Wirtschaftsboykotte, Todesdrohungen und andere Mittel mehr sind symbolisiert im Inhalt von Dions Taschen. Axt, Hammer oder Zange sind mit flüssigem Gummi überzogen. Gummihandschuhe verstärken den Eindruck, dass sich die Ausführenden die Hände lieber nicht schmutzig machen wollen. Ein der CIA-Tasche beiliegendes Hawaiihemd nimmt Anleihen an der scheinbar locker-lässigen Arbeitsweise des Geheimdienstes, der unbemerkt Länder der südlichen Hemisphäre infiltriert. Damit alles seine Ordnung hat, sind Werkzeuge und Taschen feinsäuberlich beschriftet.

Die Ausstellung in der Georg Kargl BOX rüttelt auf und weckt trotz der knallbunten Farben reale Bedrohungsängste. Spionage ist bei weitem nicht nur scheinbar saubere Handyortung zur Terroristenabwehr. Sie greift tief in staatliche Gefüge und in die Privatsphäre aller Menschen ein. Mark Dion zeigt dies ebenso drastisch, wie plastisch auf. Trotz des Gummiüberzugs ist es ein schmutziges Geschäft. Der Gebrauch und vor allem der Missbrauch der Werkzeuge lässt sich nicht von den Behörden abwaschen.

Text: Florian Horcicka

Mark Dion, 1961 in New Bedford, Massachusetts geboren, lebt und arbeitet in New York. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen vertreten wie im Metropolitain Museum of Art, New York, in der Tate Gallery, London, im Museum of Contemporary Art, Los Angeles, im Museum of Modern Art, New York, im Centre Georges Pompidou, Paris, im Museum van Hedendaagse Kunst, Antwerpen und im Israel Museum of Art, Jerusalem. Mark Dion nahm an der documenta 13 (2012) und an der Biennale in Sydney (2008) teil. Zuletzt wurden seine Arbeiten in Einzelausstellungen im Marta Herford (2015/2016), in der Hochschule für Bildende Künste, Dresden (2014), im Museum Het Domein, Sittard (2013), im Oceanographic Museum of Monaco (2011) und im Naturhistorischen Museum, London (2007) gezeigt. Arts, Dresden (2014), Museum Het Domein, Sittard (2013), Oceanographic Museum of Monaco (2011), The Natural History Museum, London (2007).