CURATED BY_BARNABÁS BENCSIK -- Subtle Patterns of Capital

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Antal Lakner, INERS First Life – web therapy Scroll Master, Chat star, Zoom Glove, Webtrainer, Torrent Display for user experience prototype testing, 2015, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: der Künstler

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Antal Lakner, INERS First Life – web therapy Scroll Master, Chat star, Zoom Glove, Webtrainer, Torrent Display for user experience prototype testing, 2015, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: der Künstler

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Antal Lakner, INERS First Life – web therapy Scroll Master, Chat star, Zoom Glove, Webtrainer, Torrent Display for user experience prototype testing, 2015, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: der Künstler

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Vermeir&Heiremans, Masquerade, 2015, multiple - screen video installation, HDV / Color, Sound, 55', Foto: Peter Paulhart

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Vermeir&Heiremans, Masquerade, 2015, multiple - screen video installation, HDV / Color, Sound, 55', Foto: Peter Paulhart

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Vermeir&Heiremans, Masquerade, 2015, multiple - screen video installation, HDV / Color, Sound, 55', Foto: Peter Paulhart

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Vermeir&Heiremans, Masquerade, 2015, multiple - screen video installation, HDV / Color, Sound, 55', Foto: Peter Paulhart

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Vermeir&Heiremans, Masquerade, 2015, multiple - screen video installation, HDV / Color, Sound, 55', Foto: Peter Paulhart

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Ferenc Gróf, Who cannot (after Mladen Stilinović), 2015, Flockierung auf Textil, 150 x 75 cm, Foto: Peter Paulhart

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Ferenc Gróf, I (after Barbara Kruger), 2015, Digitalprint auf Aludibond, 65 x 65 cm, Foto: Peter Paulhart

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Nicolas Jasmin, Track List Paintings: For an Investment Banker, 2013, Mischtechnik auf Jute, 33 x 21 cm, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: der Künstler

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Little Warsaw, Good Soil, 2003, Pures Gold (999.9 %), 61 x 3 cm, Foto: Peter Paulhart

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Little Warsaw, Good Soil, 2003, Pures Gold (999.9 %), 61 x 3 cm, Foto: Peter Paulhart

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Sociéte Réaliste, Artist Pension Trust contract transcripted in Thomas More's Utopiensium Alphabetum, 2011, 8 Digitalprints, Passepartout, 130 x 80 cm , Foto: Peter Paulhart

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Ryan Gander, Clack, clack, thud, 2013, A bracelet made as a solid steel carbon copy of the artists watch, which also happens to be a work of art entitled 'Time is money my friend’, 85 x 60 x 85 mm, Foto: Peter Paulhart

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Falke Pisano, The Value in Mathematics, 2015, Klebefolienschnitt auf Wand, dimensions variable, Foto: Peter Paulhart

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Falke Pisano, The Value in Mathematics. Language Time and Space, 2015, video, 20:21 min, Ed. 3/5, Foto: Peter Paulhart

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Subtle Patterns of Capital curated_by Barnabás Bencsik, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Stephen Willats, Conceptual Tower Series No 42, July 2008, 2008, Poster paint, photographic prints, photographic dye, pencil on paper, 86,5 x 137 cm, Foto: Peter Paulhart

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Thomas Locher, 5.a. MARX / CAPITAL ( THERE IT IS...), 2009, Holz, Acrylfarbe, Aluminium, 192 x 264 cm, Foto: Peter Paulhart, Courtesy: der Künstler & Georg Kargl Fine Arts, Wien

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Julien Prévieux, What Shall we do next?, 2014, HD Video, Ed. 5, 16'47'', Foto: Peter Paulhart

CURATED BY_BARNABÁS BENCSIK
Subtle Patterns of Capital
11/09/2015 - 28/11/2015

Ryan Gander, Ferenc Gróf, Nicolas Jasmin, Antal Lakner, Little Warsaw (András Gálik & Bálint Havas), Thomas Locher, Falke Pisano, Julien Previeux, Sociéte Réaliste, Vermeir & Heiremans, Stephen Willats


Subtle Patterns of Capital

In den letzten Jahrzehnten ist die Gegenwartskunst als weltweite Industrie allgegenwärtig geworden. Sie richtet sich nach den komplizierten Regeln und Gesetzen, die die Akteurinnen und Akteure der Szene in einem stark hierarchischen Netzwerk repräsentieren. Die permanent wachsende Nachfrage durch Sammler, Galerien und Institutionen, die entgegen der öden Krisenrhetorik den Kunstmarkt konstant überhitzt hält, bietet ein verlockendes Umfeld für spekulative und innovative Investoren. Die Künstler und Künstlerinnen an der Spitze der Nahrungskette des globalen Kunstmarkts sind Teil der halbtransparenten, ja bisweilen gänzlich undurchsichtigen Dynamik dieses weltweiten Wettbewerbs. Die meisten von ihnen suchen daher nach der richtigen Strategie, ihre künstlerische Position und kritische Distanz beibehalten zu können.

Die Ausstellung soll die komplexen Beziehungen zwischen der zeitgenössischen Kunstproduktion und den Playern auf dem internationalen Kunstmarkt verdeutlichen. Die Verwertungslogik des Kunstbetriebs hat sich die erfolgreichsten Strategien und Taktiken aus den Geschäftsmodellen der Anlageverwaltung und des Finanzsektors einverleibt. Das gesamte System befindet sich in einem Wandlungsprozess, der auf Nachfrage und Anforderungen eines zunehmend globalen Markts reagiert. Die Prinzipien des neoliberalen freien Markts haben die kritische Position des Künstlers assimiliert. Künstlerinnen und Künstler werden immer wichtiger, zugleich jedoch verliert das ideologische Vokabular, mit dem sie unsere kontroverse Realität beschreiben, immer mehr an Relevanz. Die Machtstrukturen der politischen, kulturellen und geschäftlichen Eliten verzahnen sich immer mehr.

Im Bereich der Kultur spielt die zeitgenössische Kunst offensichtlich eine wichtigere Rolle als je zuvor. Ihre symbolische Macht zeigt sich nicht nur an den exorbitanten Preisen, die regelmäßig auf internationalen Auktionen erzielt werden, sondern auch an der zunehmenden Beliebtheit von Großausstellungen, Biennalen und Festivals. Das wirtschaftliche Potential der Kunst zieht viel Investitionskapital an. Da jedoch Kunstwerke auch einen symbolischen Wert besitzen, wird ihre Bewertung und ihr Preis nicht nur weiterhin Gesprächsstoff bieten, sondern auch dem Spekulationsverdacht ausgesetzt sein. Der bekannte Kulturökonom Pier Luigi Sacco schreibt dazu: „Man geht gemeinhin davon aus, dass Geld den Wert dessen bestimmt, was gesehen wird, nämlich den Wert des Gegenstands. Was indes wirklich gekauft wird, ist das, was man nicht sieht, nämlich die potentiellen Nachwirkungen des Gegenstands in den – vor allem äußerst komplizierten und unbewussten – Wahrnehmungen, subjektiven Entscheidungen und Verhaltensweisen von Millionen Menschen. Die kreative Finanzwirtschaft von heute erzeugt Geld aus Nichts. Im Fall der Kunst macht es Geld möglich, auch das Unsichtbare zu kaufen.“

Die Ausstellung vereint künstlerische Positionen, die unterschiedliche Zugänge zu und Verflechtungsebenen zwischen Kunst und Ökonomie darstellen. Im Besonderen werden folgende Parameter untersucht: künstlerische Kreativität und ihre Ausbeutung, spekulative Charakteristika des globalen Kunstmarktes, die Virtualisierung von Objekten und der Wirtschaft im Ganzen einschließlich von Kunstwerken, die kritische Hinterfragung des Beurteilungssystems und die Funktion von Kunst als Asset in der neoliberalen Marktwirtschaft.

Barnabás Bencsik